Vegetarier werden war ein Klacks. Also für mich jedenfalls. Ich mochte noch nie Rind oder Lamm, hab vielleicht 1x pro Monat Schwein gegessen und weniger als 1x pro Woche Huhn. Das aufzugeben viel mir also überhaupt nicht schwer. Es ist manchmal schwer, wenn ich auf Arbeit Bacon braten muss, der riecht so lecker, aber man kann es aushalten. Seit über einem Jahr habe ich also kein Fleisch oder Wurst gegessen, bin nur ganz am Anfang einmal schwach geworden, weil mein Bruder plötzlich mit einem Chicken Burger vor mir stand. Ich wollte da nicht unhöflich sein und will auch nicht bestreiten, das er super lecker war. Kein so Fast Food Zeug, richtig gut gemachter Burger.
Meiner Familie hab ich erst gar nichts von erzählt. Man fällt auch nicht so groß auf, wenn man nicht jedem das Essen madig macht. Und das will ich nicht. Ich saß in familiärer Weihnachtsessensrunde und keiner hat gemerkt, das ich nur Klößchen und Rotkohl hatte. Das war super lecker.
Erst dieses Jahr ist mir beim meinem Vater rausgerutscht, das ich doch Vegetarier bin. Ist etwas total unverständliches für ihn. Ein Tag ohne Fleisch ist kein richtiger Tag. Verstehen kann er mich überhaupt nicht, auch wenn ich von den Tieren anfange, ist für ihn kein Argument. Früher oder Später erzählt mir dann jeder, das es ungesund ist, weil mir so viel fehlt. Ich habe keine Lust das zu wiederlegen oder mich zu rechtfertigen. Ich kann nur sagen, ich fühle mich prima. Mehr sogar, ich fühle mich fitter als jemals zu vor in meinem Leben. Körperlich und auch seelich. Ich kann das mit den Tieren nicht vergessen. Mein nächster Plan ist vegan, das ist allerdings überaus schwierig. Ausser meinen Säften, esse ich fast jeden Tag ein Käsebrot. Mein herrliches Sonntagsei boh, das wird schwer.
Ich habe auf Pinterest so viel grausames gesehen, das ich nie wieder Fleisch essen könnte. Es ist ähnlich, wie wenn man sich ein Bild eines extrem dicken Menschen an den Kühlschrank hängt, um sich vor nächtlichen Fressattacken zu schützen. Aber was den Tieren wiederfährt, was in Schlachthäuser passiert oder auf Chinas Strassen ist um das tausendfache schlimmer, als sich ein Bild am Kühlschrank anzusehen. Die angstvollen Augen dieser Tiere, das ist etwas was man nie wieder vergessen kann.
Mein persönlicher spleen sind Grüne Smoothies geworden.
Ich habe ja viel recherchiert, was die Ernährung meines Hundes angeht. Die Zeitbombe an seinem Hals, hält mich nicht davon ab, den Rest seines Körpers so gut es geht fit zu halten.
Wenn ich erzähle was ich für ihn tue und koche und besorge, sagen die Leute oft, du ernährst ihn besser als dich selbst. Das stimmt schon. Das gab mir dann auch zu denken. Mit knapp fünfzig fange ich vielleicht etwas spät an, aber es kann nie wirklich zu spät sein.
Also habe ich wieder wie ein Weltmeister gegoogelt...obwohl ich schon seit längerem zum pinterester geworden bin, die Sammlungen sind besser und man muss nicht groß nach Schlagwörtern suchen. Bilder sagen mir oft mehr als tolle Überschriften.
Ich habe also Sammlungen von gesunden Lebensmitteln an den Kühlschrank gepinnt. Mein Essen nur noch zu trinken, finde ich ungemein einfach und ich bekomme viel mehr gesundes, als wenn ich in der gleichen Zeit oder sogar noch länger Pasta koche.
Also sind meine Smoothies eine Sammlung gesunder Sachen. Ganz ganz wichtig ist!!!!!
E S M U S S S C H M E C K E N !!
Es gibt ja wohl nichts schlimmeres, als täglich was runterwürgen zu müssen. Das hält man dann eh nicht durch. Angefangen habe ich mit viel Galiamelone und Grapefruits, dann etwas Spinat und was sonst so auf meinen Zettel stand. Peu a peu habe ich immer weniger Obst und mehr Gemüse reingemacht.
Ich hatte die Phase wo ich Weizengras und Kresse anpflanzte. Kresse ist eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt und kostet mal nix. Das anpflanzen wuchs mir aber über den Kopf, da ich immer zu viel oder gerade gar nichts hatte. Die Firma "Lebepur" bietet wunderbare Produkte an, Weizengras, Gerstengras ect, alles in Pulverform. Ist erst mal bissl teuer, da ein kleiner Beutel 6,95€ kostet, hält er aber ewig, da man nicht viel benötigt. Vieles wird bei DM verkauft, das ganze Angebot leider nur über den DM Onlineshop, aber man kann es sich ja in die Drogerie liefern lassen.
Genau wie die Barfer für die Hunde sagen, gilt mein Ernährungsplan auch. Es ist nicht wichtig das der Hund immer Montags 12% Gemüse bekommt, es ist wichtig das er alles nötige über die Woche verteilt zu sich nimmt. So mach ich es jetzt auch. Ich mache heute das, morgen das in meine Smoothies. Am Ende der Woche hat man mehr erreicht, als "heute mal einen Salat" zu essen.
In meinem heutigen Smoothie waren
1 TA Haferflocken
Wasser
1TL Chia
etwas Kurkuma
1TL Gerstengraspulver
1TL gerösteten Sesam (soooo lecker)
eine große handvoll Grünkohl (habe ich immer TK da)
eine großen Schluck Kokosmilch
und einen dicken fetten Löffel Erdnussbutter
Ich benutze übrigens keine Löffel mehr, ich wollte das nur so als "Rezept" Angabe sagen. Ich mache alles frei schnauze, wenn man die so oft macht, weiß man was rein muss. Haferflocken und Chia saugen viel Flüssigkeit also einfach mehr Wasser rein, zu viel Kokosmilch wird mir der Geschmack zu "kokoshaft" (schon klar). Der geröstete Sesam hat einen tollen Geschmack und Erdnussbutter macht die Sache ein wenig süß.
Morgen kommen vielleicht ein paar Cranberries rein, ich mag die beim trinken "knabbern".
Mir ist aufgefallen das ich kaum noch Obst reinmache...sollte ich auch mal wieder ändern. Ich mag einfach lieber Gemüse, als Obst. Wenn ich mir die Säfte auf Arbeit mixe, dann kommt auch noch rein, was mir über den weg läuft, Stück Gurke, bissl Avocado, oder was sonst so rumliegt.
Meine Küche ist auch schon komplett auf gesund gestyled. Ich habe lauter Gläser mit den extras bestückt. Weizengras, Gerstengras, Sesam, Chia, Haferflocken, Brennessel, Löwenzahn, Leinsamen ach mehr fällt mir gerade nicht ein. Alles hübsch mit dem Plotter beschriftet, schaut es auch noch gut aus.
Das sind übrigens auch alles Sachen, die Romeo bekommt. Jeden Tag 1-2 Sachen davon aufs Fresschen. Meinem süßem Kerlchen geht es prima.
Wir beide futtern auch jeden Tag Hefetabletten. er liebt sie, ich bekomme davon bessere Fingernägel.
Hätten wir im Moment nicht diese Hitzewelle und wären wir beide nicht so schlapp dadruch, würde man ihm seine fast 12 Jahre nicht ansehen.